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moKKa 09

mobile Kunst- und Kulturakademie
Straßen, Plätze und öffentliche Einrichtungen
Worms, März - Oktober
 

Im Rahmen einer Initiative der Landesregierung Rheinland-Pfalz zur kulturellen Bildung Jugendlicher gibt es auch in diesem Jahr 2009 wieder moKKa – die mobile Kunst- und Kulturakademie der Stadt Worms.

Kindern und Jugendlichen wird ein Zugang zu kultureller Bildung zur Erweiterung der Denk- und Handlungsräume ermöglicht. Sie können Kompetenzen auszubilden, ihr Umfeld mit künstlerischen Mitteln erforschen, begreifen und gestalten. Dabei werden sowohl soziale Brennpunkte aufgesucht, Aktionen mit bestehenden Einrichtungen vernetzt, als auch Orte im öffentlichen Raum aufgewertet. Neben den Werkräumen und Ateliers der Volkshochschule wird der öffentliche Raum als mobiler Kunstraum genutzt. Aus diesem inhaltlichen und organisatorischen Ansatz erklärt sich der Name: Mobile Kunst- und Kulturakademie – MoKKa.

 

aktuelles Kursprogramm als pdf 

 

Kunstvermittlung
und künstlerischer Kompetenzerwerb 

 

Duchamp, Beuys, Byars, etc,erweiterter Kunstbegriff, Aktionskunst, Performance,
Darstellung und Diskussion verschiedener Kunstformen, die über den klassischen Kunstbegriff im engeren Sinne hinausgehen „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt,“ (Beuys, in Düsseldorf , Galerie Schmela, 26.09.1965)
ist schon lange nicht mehr die Frage.    


Wie erklärt man heute Kindern und Jugendlichen die Kunst und die Kunstbegriffe? Wie werden die festen Begriffe  und Bilder in den Köpfen der Betrachter so erweitert, dass sie offen sind für Neues, das hier und heute, live vor ihren Augen passiert und an dem sie beteiligt sein könnten. Wie kann man Zugang zur modernen Kunst bekommen?

Wie kann  man über Kunst reden?
Kann jeder Kunst machen?
Ist jeder ein Künstler?

Was ist der Unterschied: Zwischen Kunst und Artistik
Zwischen Kunst und Gewerbe.
Zwischen Kunst und Klamauk
Zwischen Ereignis und Event

Was kann Kunst? Was soll Kunst? Ist alles Kunst?
Brauchen wir, die Gesellschaft, das? Brauche ich das?

Der klassische Kunstbegriff:
Einsames Genie schafft in nächtlicher Ekstase nie Gesehenes in bildlicher Direktheit
mit Farbe auf Leinwand oder als Plastik auf Sockel.
Picasso, Dali, Miro: die klassischen Modernen sind mittlerweile anerkannt.
Aber:
Duchamp, Dada,  Zero, Beuys,
oder gar lebendige Zeitgenossen:
Eliasson, Elmgreen und Dragset, Kiefer, Lorbeer, Rehberger, Rist,
was ist damit ?


Bei der mobilen Kunst- und Kulturakademie moKKa gibt es dem Namen entsprechend und begleitend zu den Projekten im öffentlichen Raum der Innenstadt mehrere Kulturvermittlungskoffer (KVK) mit Bildtafeln zu Künstlern mit einem erweiterten Kunstbegriff, wie Duchamp, Beuys, Kippenberger, Fischli/Weiß, Elmgreen/Dragset, Eliasson, u. a.,
mit denen zur Vorbereitung des künstlerischen Schaffens oben genannte grundsätzliche Fragestellungen erörtert werden. Die Teilnehmer der öffentlichen Werkstätten von „moKKa“ kannten weder die einen noch die anderen. In einer Fortführung des Jugendkunstschulprojekts gibt es daher sogenannte Kulturexpeditionen, bei den Exkursionen in den Alltag und die Museen benachbarter Städte wird die kulturelle Erforschung des vermeintlich Bekannten Thema sein. Was ist vertraut, was ist anders. Wo liegen die Unterschiede? Wie finde ich schnell heraus, was ich noch nicht weiß?  Ausgehend von einem weiten Kunst- und Kulturbegriff ist es sowohl der Leitung, als auch den Dozenten ein zentrales Anliegen die Teilnehmer projektbegleitend neben der künstlerischen Technik auch mit den kunsthistorischen Bedingungen vertraut zu machen.  Die Vermittlung theoretischer Kenntnisse „just in time“ beim Auftreten technischer und inhaltlicher Fragen bei der Lösung einer künstlerischen Aufgabe erwiesen sich dabei als besonders sinnvoll.