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Hurra! - Die Arbeit ist weg!?

Hurra! - die Arbeit ist weg!?
ein Projekt des COMMUNITYartCENTERmannheim
von den arbeitsagenten illig&illg


Ausstellung im COMMUNITYartCENTERmannheim
laurentiusstraße 16 (ecke mittelstraße), 68167 mannheim
vom 01. Mai bis 06. Juni 2019

Do + Fr. 17-19 Uhr
weitere Termine nach Vereinbarung
info@ arbeitsagenten.de
arbeitsagenten.de/termine

 

Hurra! – Die Arbeit ist weg!?
Handlungsräume

 

Hurra! – Die Arbeit ist weg!?

Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Kulturförderprogrammes Tor 4 der BASF. Das Programm beschäftigt sich mit der  Frage: „Warum wird eigentlich alles besser?“ Und was heißt das für Arbeit?

Arbeit verändert sich, manche bisherige Arbeit fällt weg, manche bleibt, neue kommt hinzu. Der Titel schließt Hoffnung und Furcht vor dieser Veränderung ein. In künstlerischen Handlungsräumen der bildenden Künstler illig&illig im COMMUNITYartCENTERmannheim können Fragestellungen zum Thema Arbeit in Zukunft sinnlich erfahrbar, ausgelotet und verhandelt werden. In den Räumen des CaCm werden raumbildende, begehbare Installationen als Arbeitsräume/ Arbeitsstationen installiert. Sie sind den Kartonagen des Internethandels ähnlich, verpackt, mobil, flüchtig, jederzeit an einem anderen Ort zu realisieren. Diese Räume sind komplett aus Pappe eingerichtet, vermeintlich Vertrautes, Stühle, Tische, Regale, werden dadurch auch fremdartig, ungewohnt, abstrakt. In diesen Arbeitsräumen können Menschen sich in Handlungen mit verschiedenen Aspekten von Arbeit befassen. Die Arbeit ist im Umbruch, bisherige stetige Arbeitsbiografien werden abgelöst durch noch unübersichtliche Strukturen. Flexibilisierung, veränderte Produktion bieten Möglichkeiten und auch Gefahren, lösen bei Menschen Hoffnung und auch Furcht aus. Wir möchten Menschen anbieten, durch Kunst neue Aspekte für ihre Sicht auf die Arbeit der Zukunft zu entdecken und sie auf die Spur ihres individuellen aber auch kooperativen Wertes bringen als Ermutigung in ungewissen Zeiten.
Eigentlich ist es doch gut, wenn die Arbeit einfacher und weniger wird, wenn Arbeit vom Produktionsort abgekoppelt ist, wenn Arbeit neu erfunden werden kann. Eigentlich kann doch alles besser werden, oder? Wovor fürchten wir uns dann? Dass die stinkende Produktion bald anders funktioniert und überflüssig wird? Wenn bald zu Null-Grenzkosten produziert werden, kleinteilig, ohne Megastrukturen, meine nächste Brille nichts mehr kostet – schön, aber woher kommt dann meine Versorgung? Was passiert mit den jetzt schon Abgehängten? Welche Arbeit bleibt? Wie bleibe oder werde ich Teil davon? Wie entdecke ich neue Arbeits- und Verdienstfelder? Wenn mir dauernd gesagt wird, ich sei ein Auslaufmodell wie Millionen andere, wie soll ich auf neue Möglichkeiten stoßen? Wie gehe ich mit Flexibilisierung und damit totaler Unsicherheit um? Wie kann ich da verbindlich bleiben und wo? Ich kann alles selbst machen, aber muss ich das? Wer kann sich die arbeitsteilige Gesellschaft leisten? Wo bleiben die Experten in ihren Berufen? Wo gibt es die Gelegenheit zum Diskurs? Wie finde ich Kooperationsmöglichkeiten? Wie will ich denn überhaupt arbeiten in Zukunft?  

 

 

 
 
 
Die Ausstellung im COMMUNITYartCENTERmannheim gliedert sich in mehrere Raumsituationen:
1. Freiraum/Futures
Raum zur freien Entscheidung

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“    Viktor Frankl
 
 
Objekte aus dem Archiv zukünftiger Tätigkeitsfelder
BrieGo Stabaron (Aaronstab)
Eleastofibriegoseteur, schafft durch Hyperosmosiase einen biotentrischen Wachstumsprozess, der an jedem Ort wirksam ist, auch auf der Wega.
kweld, (org)
Inkarnationskonvolut, macht aus Ihnen was Sie wollen, verwandelt die Zellstrukturen nach einem Bioalgenrythmus in verschiedene Farben und Formen für unterschiedliche Aggregatzustände
Tikvaw (weiße Feder)
Aggressionsmomentwandler, 
eröffnet sanfte Weiten in auseinanderliegenden, kollidierenden Welten
T.L.A.S. (SALT)
Terra Life Advance Split – ermöglicht ALLEN ein gutes Leben auf dem Planeten, da dieses Granulat durch wohlwollende Gedankenkraft ohne Nebenwirkungen zu allen potentiellen Materialisierungen fähig ist
daleSA oder ResA Restarbeit (Tonmodell)
Das letzte Stück Arbeit, Fundstück aus der vergangenen Zukunft einer überwundenen Arbeitsgesellschaft,
Fund (Papierknäuel)
Transformatives Ephemer eines Schöpfungsprozesses vermögensbildender Leistungen
Knorobel (Elektrokabelknochen)
Teil eines Hurob, humanrobotisches Apercu als Real-Enhancer für Kurzstrecken entwickeltes Zusatzmodul,
OdO (Sprühflasche, Magazin verschiedener Geschmacksrichtungen)
Atmosphärenwandler, der durch olfaktorische Simultanstimulation dissonante Situationen zu kommunitären Ereignissen verwandelt
MuD (Hut)
MindunDiffuser zur intellektuellen Dèrive, Schutzkleidung für unkontrolliertes Träumen
eGo-stiLL (Kopfhörer an Watte angeschlossen)
Personalmedia, evoziert im Individuum ein Indukontinuum
in sich und für sich, wo das ich zum Du wird.
Strayschl (Fuchsschwanz)
Kunjunktivator, schafft auf stryschlhafte Art und Weiche eine trennende Verbundenheit
Dreambeamer (Spiegelkachel)
Das Individualdislokationsgerät bringt Sie, wohin Sie wollen, unverstellbare Reisen in die Weiten des Geistes
 
 
 
2. Arbeitsraum
Raum für Arbeit

Arbeit
die weg kann
Arbeit
die auch sein kann
Arbeit
in verschiedener Form und Anforderung
Arbeit
 
 
Arbeitslose
Arbeitslose im praktischen Biokompostbeutel.
Aussagen, Behauptungen, Zitate und Zumutungen zur Arbeit

Jeder nur ein Los.
Ziehen Sie sich ihr Arbeitslos.
Keine Nieten, Keine Doppelten. Jedes Arbeitslos ist anders

Arbeitsausweise
Weisen Sie eine Arbeit aus ihrem Leben aus.
Proklamieren Sie Möglichkeiten für Neues.
Nehmen Sie ein Ausweisformular. Füllen Sie die Leerstellen entsprechend Ihrem Bedarf aus. Prüfen Sie alle Angaben sorgfältig nach Wissen und Gewissen bevor Sie mit einem Stempel der Arbeitsagenten diese Arbeitsausweisung vornehmen.
 
Dosierte Arbeit
Die Arbeit ist so wertvoll.
Es gibt sie nur wohldosiert in kleinen Dosen.

Öffnen Sie eine beliebige Dose. Entnehmen Sie die Banderole.
Lassen Sie sich inspirieren von außergewöhnlichen Arbeitserlebnissen. Verschließen Sie die wohldosierte Arbeit wieder und ermöglichen so weiteren Arbeitssuchenden ein besonderes Erlebnis wohldosierter Arbeit.

New Work
120 neue Berufe für eine neue Welt ohne Arbeit.
Ein Führer zu den Berufen der Zukunft. Jede Ähnlichkeit mit bestehenden Berufen ist eher unwahrscheinlich. Die Ähnlichkeit mit Reformen, die sich mit Berufswahl, oder auch mit Arbeit und Arbeitslosigkeit beschäftigen ist nicht zufällig, sondern von den arbeitsagenten so ermittelt,  gewollt und vorsätzlich herbeigeführt, um die absurde Art und Weise, in der in diesem Land über Arbeit und Arbeitslosigkeit verhandelt wird, in ihrer Surrealität zu zeigen. 
 

DIY
Beschäftigen Sie sich selbst, wenn die Arbeit Sie nicht beschäftigt.

Erbsen und Linsen
Kleine Übung in der vermeintlichen Wirklichkeit

„Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.“
Ausschütten, sortieren und dann alle wieder zurück ins Glas sortieren.
Eine klassische Arbeit im Sinne bekannter Arbeitsmarktreformen:
sinnlos, nutzlos, wirkungslos … In der Regel regelt die Regel nicht alles!

Büroklammern klammern
Kleine Übung im (un)begrenzten Möglichkeitsraum

Was ist nicht alles möglich, wenn alles möglich ist
und nicht nur das möglich wird, was als einzige Möglichkeit aufscheint. Nehmen Sie eine, zwei, ganz viele Büroklammern! Machen Sie was draus! Vielleicht die Fliege?

Radierung radieren
Kleine Übung in Ausdauer

Schreiben Sie ihren Namen auf eine Karte.
Radieren Sie ihren Namen wieder aus.
Wiederholen Sie diese Übung so lange wie Sie es aushalten.
(Lassen Sie das nie mehr mit sich machen!)
 
Arbeitsplatzgestaltung / Arbeitsplatzforschung
Die arbeitsagenten forschen in der Arbeitswelt nach Arbeitsformen.
Wie sieht ihr Arbeitsplatz aus. Wie könnte, müsste, dürfte er aussehen? Wie sollte er keinesfalls sein?
Nehmen Sie eine, oder mehrere Karten. Antworten Sie auf der Rückseite mit einem Wort, einer Zeichnung oder einer ausführlichen Beschreibung.
Legen Sie die Karte in die Ablage.
Wir machen was daraus . . .                                                           Danke!
 
Was ist Arbeit für Sie?
Was ist für Sie keine Arbeit?

Was mögen Sie an der/ihrer Arbeit? Warum nicht?
Was tun sie gerne? Wo tun sie es gerne?
Mit wem arbeiten Sie gerne? Warum?

Wodurch wird Arbeit für Sie zum Abenteuer?
Wieso mögen Sie Veränderungen? Wieso nicht?
Was müsste es geben, wenn es keine Arbeit gäbe?

Was sind die Voraussetzungen für eine gute Arbeit?
Wann ist eine Arbeit schlimm?

Arbeitsteilung
Mit wem möchten Sie ihre Arbeit teilen/lieber nicht teilen?
Welche Teile der Arbeit möchten Sie für sich behalten?
Wie groß sollten bekömmliche Arbeitsteile sein?
Welche Art von Arbeit bevorzugen Sie?
(ver)handeln - (er)schaffen - (be)denken - Warum?



Arbeiter Liederbuch 4.33

„Was mich viel stärker interessiert - weit mehr als alles was geschieht - ist,
wie es wäre, wenn nichts geschähe.“                                      
John Cage
 
 
 
 
 
3. Arbeitshaltung
120 Tonfiguren, geb(r)annt, in verschiedenen Haltungen
 
 
Haltung
Haltung in Arbeit
Haltung zur Arbeit
Haltung ohne Arbeit
Haltung
Haltung annehmen
Haltung bewahren
Haltung verlieren
Haltung
 
 
4. Wertarbeit
Stufenleiter

Entscheiden Sie sich für eine Aussage.
Erklimmen Sie damit die prekäre Stufenleiter bis nach oben.
Genießen Sie dann den erhabenen Ausblick über die Arbeitswelt.

Bewerten Sie!
Gut oder schlecht?
 
 
Aus sagen:
Arbeit verdirbt den Charakter.
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.
Ohne Fleiß, kein Preis.
Arbeit als Menschenrecht?
Man kann alles, wenn man nur will.
Arbeiten verletzt die Würde des Menschen.
Arbeiten, um zu existieren ist asozial.
Jeder ist seines Glückes Schmied.
Arbeit ist Selbstverwirklichung.
Arbeit als Recht auf gesellschaftliche Teilhabe.
Wer arbeitet ist nur zu faul zum Denken.
Wer arbeitet, traut sich nicht zu träumen.
 
5. Kenotaph
„Scheingrab als Ehrenzeichen für Tote ohne tatsächliche Überreste“

Die Arbeit ist tot. Ausgestorben.
Der Stein des Sisyphos rollt nicht mehr.
Er schwebt nur noch als drohender, digitaler Schein der Erinnerung über uns. Sind wir nun für immer unglückliche Arbeitslose?
Sisyphos wird von den Göttern mit ewiger Arbeit bestraft und muss einen Stein immer wieder den Berg hinaufrollen, der kurz vorm Gipfel wieder herunterrollt. Camus beschreibt ihn eben wegen dieser immerwährenden Beschäftigung als glücklichen Menschen.
 
 

 

"Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. [...] Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal oder zumindest nur eines, dass er unheilvoll und verachtenswert findet. Darüber hinaus weiß er sich als Herr seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurückkehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod. Derart überzeugt vom ganz und gar menschlichen Ursprung alles Menschlichen, ein Blinder, der sehen möchte und weiß, dass die Nacht kein Ende hat, ist er immer unterwegs. Noch rollt der Stein.
Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
A. Camus, Der Mythos des Sisyphos, 2. Aufl., Hamburg, 2001. S. 159f.
 
 
 
6. Kopfkino
Zustände der Arbeitsseele

Arbeit 0.0
ARBEIT - MACHT – ANGST
Stecken Sie dn Kopf in die Wand . . .
 
 
FragenfragenFragenfragenFragenfragenFragenfragenFragenfragen
Was soll ich machen? Wovon soll ich leben? Was wird, wenn ich alt bin? Wer braucht schon was ich kann? Ich kann das nicht. Ich will das nicht mehr. Wie soll das weitergehen? Schaffe ich das? Was soll denn werden? Was wird denn besser? Alles wird enger. Nix wird besser. Ich kann nicht mehr. Umziehen – wohin? Wie denn? Offen für Neues? Wie geht das denn? Wenn es nicht reicht, springen die Armen ein. So viel Arbeit mit der Arbeit. Waschmaschine kaputt, Fahrkarte noch nicht gekauft… Das schaff ich nicht bis zur Rente. Wenn der junge Smarte meinen Job macht, was bleibt für mich? Mindestlohn? Und weiter? Fahrtkosten, Wohnung, Heizung . . . Merkt man schon, dass ich hinten runterfalle? Ich kann nicht mal zum Zahnarzt. Ich möchte auch mal verreisen. Ich war schon seit Jahren nicht mehr zum Essen im Restaurant. Wie komme ICH denn in das Neue? Was kann ich denn tun? Wann ist das endlich alles rum. Ich kann das nicht. Das halt ich nicht mehr aus. Kosteneinsparung? – Menscheneinsparung! Fitnesstracker, Kennzahlen, Evaluation, Ich komm nicht mehr zum Denken. Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht. Ich komm da nicht mehr mit. Ich bin draussen. Keiner braucht mich. Ich kann nix von dem was gebraucht wird. Ich pass da nicht mehr rein. Das was ich kann, ist nicht mehr gefragt. Ich bin halt nicht gut genug. Ich pack´s nicht. Wie soll ich mich besser verkaufen. Mensch, Mensch, Mensch, - Wie komm ich da wieder raus? Immer das gleiche. Alles wiederholt sich. Eigentlich hab´ ich nichts zu verlieren. Warum hab´ ich Panik? Wer interessiert sich schon für das was ich tue. Keine Rückmeldung für meine Arbeit. Immer nur weiter, weiter, weiter. Keine Anerkennung. Für nix und wieder nix. Wie soll das gehen? Übergangsphase, - wohin? Wer zahlt diese ganze Umschulung? Das reicht gerade so. Für mehr ist keine Luft. Alles immer ganz schnell, jetzt, sofort. Alles kommt immer auf einmal. Was soll das? Mal so, dann wieder anders. Das ist doch alles ungerecht. Wie machen das die anderen? Zu denen will ich ja gar nicht gehören. Ich mach doch eh schon zu viel. Unbezahlte Arbeit! - und wer versorgt mich dann? Getrieben - wie Vieh! Immer mehr Arbeit für immer weniger Leute. Immer mehr Druck. Kostendruck!? - Sklavenarbeit! Ich kann bald nicht mehr. Das System ist krank! Dauernd was Neues. Kaum läuft´s wird´s schon wieder verändert. Wenn es gut geht, kommt garantiert wieder einer der es ändert. Keiner hört auf mich. Meine Erfahrung ist wertlos. Ein ganzes Arbeitsleben und jetzt das. Wer kann denn noch helfen? Wie kann ich denn selbst etwas machen? Was soll ich denn noch alles machen? Da passiert doch nix. Das wird nix. Das ist nix. Dann geh ich lieber. Dann mach ich halt nur noch das Nötigste. Sollen die doch sehen was dann passiert. So nicht. Mit mir nicht. Was glauben die denn? Mit mir können sie es ja machen. Immer wieder auf mich! Ich kann keinen mehr sehen von denen da oben. Ich bin raus aus dem Projekt. Fertig, aus, abgeschaltet! Ich bin doch keine Maschine. Was glauben die denn? Es gibt doch auch ein Leben außerhalb der Arbeit! So geht das nicht weiter. Das wird jeden Tag schlimmer. Was war ich motiviert, als ich hier anfing . . . Alle Ideen die was taugen, werden zerredet. Es muss mir doch etwas einfallen. Wie soll es denn gehen? Ich seh da keinen Ausweg. So geht es nicht mehr weiter. Irgendwann ist auch mal gut, dann kann auch ich nicht mehr. Das gibt es doch nicht. Das glaub ich jetzt nicht. Das schon wieder. Wieder was Neues. Noch mehr – es gibt doch eh schon zuviel zu tun. Das schafft keiner, - das machen die extra. Die machen mich fertig. Der hat mich auf dem Kieker. Die ist so schlimm. Der sägt mich ab. Mit denen kann ich nicht zusammenarbeiten. Das ist doch kein Leben mehr. So hab´ ich mir das Leben nicht vorgestellt. Was soll das alles? Das war´s für mich. Ich hör auf. Dann lieber arbeitslos, als sowas. Da ist alles andere besser als das. Nein, Nein, Nein! Schon wieder nicht geklappt. Ich will da raus. Ich will das nicht mehr. Das hab ich alles den „lieben Kollegen“ zu verdanken . . . Wenn der nicht wäre, hätte ich den Job noch. Nur weil die Firma verkauft ist, muss ich jetzt ´nen neuen Job machen. Das ist der Horror. Diese blöde Kuh, tut so als wär nix. Warum sagt der nicht was er vorhat? Wieso soll ich mir Gedanken machen? Das ist doch nicht meine Aufgabe! Wenn die ihren Kram richtig gemacht hätten, stünden wir heut besser da. So´n Schwachsinn! Dummschwätzer! Karrieregeile Tussies! Halsabschneider. Böse, alte Männer. Diese forschen, jungen Smarten… Die hören doch den Knall nicht mehr. Immer nur fordern! Ich kann es nicht mehr hören: Erneuerung, Effizienz, Veränderung, Immer wieder dieses: Sei kreativ. Sei initiativ! Sei innovativ! Rutscht mir doch ganz effektiv den Buckel runter! Oh nee! Nix mehr. Nichts geht mehr. In dem Laden schon gar nicht. Arbeit 4.0! Für die da oben die 4 für mich Null ! Wenn ich wenigstens in Ruhe meine Arbeit tun könnte, . . . Dauernd wird eine neue „Sau“ durch den Betrieb gejagt wird. Jeden Montag eine neue Welle von Veränderungen . . . Neuer Chef – neue Richtung. Und nun?  Alles falsch was gestern wichtig war? Wer das erfunden hat gehört heute noch geprügelt. Das taugt alles nichts. Für mich ist das nichts mehr.
 


 
 
Kohleraum
Kohle. Es kommt darauf an was man daraus macht.
 

 
 
Jede Menge Kohle.
Geld = Kapital = Tauschmittel = Kommunikation = Beziehung = Vermögen
Träumen Sie von dem Vermögen, das Sie vermögen.
 
Geld für Alle. Eigentlich ist ja genug da für alle. Warum reicht es nicht?
Geld ist nur ein Tauschmittel, es hat nur dann einen Wert, wenn man es mit anderen für anderes tauschen kann. Wenn es in Beziehung ist.


Eine Geldgeschichte
Es war einmal eine Gruppe von sehr wortreichen Menschen, die wegen ihres reichen Wortschatzes immer mehr Worte an sich ziehen konnten.
Es war eine märchenhafte Entwicklung. Je mehr Wörter sie haten, desto stärker wurde die Anziehung immer noch mehr Wörter zu bekommen. Nach einiger Zeiten hatten sie dann tatsächlich alle Worte der ganzen Menschheit gehortet.
Dann merkten sie das es ganz einsam und still um sie wurde.
Es gab niemanden mehr der noch ein Wort für sie übrig hatte.
 
 
8. Ideenwiese
„Noch sehen wir das Gras von oben“
nach dem Gedicht von Rose Ausländer: „
Noch bist du da“
Saat gut
Noch dürfen wir hoffen
Ideen für eine mögliche andere Welt zu finden.
Lassen Sie ihre zarten Ideen wachsen.
Notieren Sie Ihre Zukunft-Samen im Skizzenbuch.
Wir werden Ihre Ideen einpflanzen und wachsen lassen.
 
 
Ideenblumen
Fließgeschwindigkeitssteuer
Wer Flüsse zum Transport benutzt, zahlt dafür eine Abgabe an die Allgemeinheit

Wohnungsbenutzungsentgelt
Wer eine Wohnung benutzt, bewahrt sie vor Leerstand und der damit einhergehenden Wertminderung durch Verwahrlosung und erhält ein Werterhaltungshonorar

Tagtraumdividenden
Wer fähig ist am hellichten Tag von einer anderen möglichen Welt zu träumen, erhält für dieses utopische Termingeschäft eine Dividende

AllmendeSpende
Steuervorteile für alle, die was für alle machen, damit es so etwas wie Gesellschaft überhaupt gibt, erhalten eine wohlwollende Spende

QSP-QualisoziProdi,
Eine neue Kennziffer für qualitative, soziale Produktivität, die eine nachhaltige Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens fördert

Tax per Click
Gemeinwohlfinanzierung durch Schürfrechte für Data Mining;wer mit socialmedia generierten Daten Geld verdient, zahlt für die Hebung dieses Datenschatzes

clicktime is moneytime
Aufmerksamkeitsaugenblicke generieren Einkommen; Wer viel im Internet unterwegs ist, bekommt für jeden click ein microcreditpayment

Kunst Stoff Industrie
Soziale Plastik, jeder arbeite so exzellent, als wäre er ein Künstler
(erweiterter LebensKunstArbeitsbegriff)
 
 
Diskursraum
Diskurs: „hin und her gehendes Gespräch“
Gedanken
Ideen kursieren
lassen
zusammen hoffen
reden
Nehmen Sie Platz.
Tauschen Sie Ihre Gedanken
über die Texte mit ihrem Gegenüber aus.
 
 
Verhandlungsthemen

War früher mehr Zukunft?
Woran merken Sie das?

 
Warum wird eigentlich alles besser?
Wieso nicht?
Was geht noch besser?

Wer bestimmt?
Wer bestimmt was, wann, wo, wie getan werden muss, soll, darf?

Was ist eigentlich eigentlich?
Und ist das die Hauptsache oder was ist schöner?

Wann fängt das richtige Leben an?
Und was ist das?
Und wie merkt man das?

Wie wirkt Sehnsucht?
Auf Sie selbst?
Auf andere?

 
 
 

Dazwischen: „Wenn der Lack springt“ tut es dem allzu Schönen gut, der Zwischenraum mit Texten, Zitaten und dem ganzen Boden
voller offener Stellen.

 

Kunst kann … den Blick weiten, immer gleiche Gedankenschritte aus dem Takt bringen, ermutigen, Dinge ganz anders zu sehen, Konstruktives aus Ungeahntem entspringen lassen, Grenzen überschreiten, Neues aufscheinen lassen, damit: eigentlich alles besser wird.

 

 
 
Tor 4 - BASF fördert Kunst
Warum wird eigentlich alles besser? Damit setzen sich 16 Projekte aus den Bereichen Musik, Tanz und Literatur bis hin zur bildenden Kunst auseinander. Sie sind Ergebnis des neuen Kulturförderprogramms Tor 4, mit dem BASF den Diskurs in der Metropolregion Rhein-Neckar anregen möchte. Das Unternehmen schreibt eine gesellschaftlich relevante Fragestellung aus, zu der Institutionen Kunstprojekte einbringen können. Dafür stellt BASF rund 500.000 Euro zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.basf.de/tor4