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Kontakt

Kontakt: Ein Stück.
Kontakt ist ein Stück räumlicher und zeitlicher Interventionen
als Kombination aus Objekten, Tönen und Bewegungen mit Künstler*innen verschiedener Kunstsparten.
Von Anna Bludau-Hary, Astrid Haag, Constanze Illig, Norbert Illig, Katharina Schmitt.
Das Stück dauert 60-90 Minuten.

Die 5 Künstler*innen der Kunstsparten Musik, Schauspiel, Bildende Kunst, Architektur und Performance werden an verschiedenen Rauminstallationen mit Objekten und miteinander in Kontakt treten. In die darauf folgende räumlichen Inszenierung der Installationen und Objekte werden Tablets integriert sein, auf denen außerhalb der Aufführungen die Aktionen dokumentiert sind.

Projektbeschreibung
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.
In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ (Viktor Frankl)

In Kontakt über Zeiträume hinweg durch Kunst und ihre eigenen Mittel wollen wir ungewohnte Räume und Situationen anbieten, in denen ein Entscheidungsraum entstehen kann. Wie kann man historische Ereignisse ohne Zeitzeug*innen heute näher bringen? Gibt es menschliche Phänomene im Machtmissbrauch, die sich immer wiederholen? 
Wir wollen Demokratie stärken durch Gedenken an die Opfer, Warnung vor Machtmissbrauch und die Bewahrung der Menschenrechte fördern.
Durch Partizipation sollen Denk- und Handlungsoptionen entstehen. 
Kontakt ist ein Stück räumlicher und zeitlicher Inszenierungen mit Installationen aus Objekten, Tönen und Bewegungen und dauert 60-90 Minuten. Die 5 Künstler*innen der Kunstsparten Musik, Schauspiel, Bildende Kunst, Architektur und Performance werden an verschiedenen Rauminstallationen mit Objekten und miteinander in Kontakt treten.

In der Ausstellung räumlicher Installationen werden Tablets integriert sein,
auf denen außerhalb der Aufführungen die Aktionen sichtbar und erlebbar sind.

Bei den Begegnungen im Stück entstehen Räume, Handlungsräume, Bewegungsräume, aber auch Beziehungsräume, Erinnerungsräume und physische Räume im Ausstellungsraum. Kontakt zu Ort und Ereignis der historischen Situation soll sichtbar werden durch die Zeit hindurch. Wir untersuchen, wo im menschlichen Kontakt Entfremdung bis hin zur Entmenschlichung durch Abwertung, Ausgrenzung und Gewalt entsteht. Kunst als Kunst bietet Anregung für eigenes Ge-Denken durch Annäherung, Sensibilität und Intensität. Das Stück entsteht in einem dialogischen Prozess bei Entwicklung und Präsentation zusammen mit Team, Besucher*innen und der Kunst der Künstlergruppe. Kontakt ist Türöffner für Begegnungen, die Wertschätzung möglich machen:

In Kontakt mit sich selbst sein als Basis für Offenheit mit dem Neuen, dem Anderen, Außen. Wirklicher Kontakt entsteht da, wo ich den oder das Andere wahr nehme, bevor ich urteile. Fragmente von individuellen Fähigkeiten, Lebenswelten und Erfahrungsebenen, visuellen und akustischen Eindrücken zusammenbringen um im Kontakt, in der Interaktion sich gegenseitig wahrzunehmen und ein Gefühl der Verbundenheit zu schaffen. Grenzen, Begrenztheit zu überwinden und aufzulösen. Dabei wird das Dazwischen zum Raum, den wir zeigen und gestalten.

Der Zwischenraum in der Beziehung wird herausgenommen, betrachtet und neu zusammen gesetzt. Wir zeigen das Abstandsverhalten der Menschen, die Kollisionen, das Ausweichen, das Zurücknehmen, die Ausgrenzung und die Machtspiele im Raum. Wann ist Nähe und Kontakt angenehm, wann wird es bedrohlich? Wie gehe ich auf meine Mitwelt zu, offen oder wann wird sie zum Gegner oder zum Gegenüber? Wir möchten zeigen, dass in diesem Zwischenraum zwischen Menschen und Strukturen Gestaltungsspielraum liegt.

Wir möchten ermutigen, das Risiko einzugehen, Verantwortung für diesen noch nicht festgelegten Raum im Dazwischen zu übernehmen. Kontakt als Mittel, Ausgrenzung zu überwinden oder zu vermeiden über unterschiedliche Gruppen, Räume und Zeiten hinweg. Wir erforschen die entscheidenden künstlerischen Momente dabei. Wir meinen Kontakt mit uns selbst, mit anderen Menschen, mit Kunst, mit Objekten, zwischen den schönen Künsten, zwischen Räumen, Zeiten und Möglichkeiten. Wir glauben, dass diese Suche und ihre Ergebnisse beitragen können zu einer inspirierenden und friedlichen Welt.


Ausstellungs- und Aktionsbeschreibung:

Operateure:
Zwei Personen in schwarzen Gewändern, die während der Vorstellungen an verschiedenen Stationen agieren.

HALLE: (nur bei Vorstellungen)

„Ouvertüre“
Cello und Pantomime, Begriffsbilder und zarte Objekte

FOYER: (nur bei Vorstellungen)
Begrüßung und Einführung

„Notationen“ 
5 Personen in Kontakt miteinander und ihren Handlungen

„Hörstation“ (während der gesamten Ausstellung)
Räumliche Installation mit verschiedenen Texten und Musik

AUSSTELLUNGSRAUM:

6 Rauminstallationen, teilweise mit Objekten
und Tablets mit Kopfhörern für Videos der Aktionen



„20 Perspektiven der Zerstörung“
Raum und Soundinstallation
Insel mit Stuhl und Kopfhörern
Eine Person spricht zusammen mit ihrem Cello über verschiedene Aspekte von Zerstörung

 


„herausgerissen“
Kubus mit 5 Zeichnungen von Alltagssituationen,
aus denen jeweils einzelne Personen herausgerissen sind,
auf Tablet: Video der Aktion, bei der aus den Zeichnungen einzelne Personen herausgerissen werden


„Kubus 3/Jetzt“
Ein leerer Kubus für das, was immer genau jetzt sein könnte.
Rauminstallation, in der bei Vorstellungen 3 Aktionen gezeigt werden,
die während der Ausstellung auf Tablets zu sehen sind:

„Faltungen“
Eine Person faltet auf einem Tisch ein großes Stück Papier,
während die zweite Person auf diese Faltungen reagiert.

„Minimalkommunikation“
Eine Kommunikation von Saiten und Stimmbändern.
Eine Cellistin und eine Sängerin „unterhalten“ sich ohne Worte.

„Bin ich noch da?“ 
Eine pantomimische Aktion
Eine Person auf der Suche nach Kontakt mit sich selbst.



„Refugium“
Eine Rauminstallation mit weißen, verletzlichen Objekten,
auf Tablet: Aufzeichnung der Aktion von einer Person im Kubus, die ganz für sich, in einer eigenen Welt mit den zarten Objekten arbeitet, während eine zweite Person versucht mit zumachen, nachzumachen, Kontakt zu bekommen,


„Organe“
Rauminstallation mit 5 roten Objekten, die durch Schläuche verbunden sind,
auf Tablet: Aufzeichnungen der Aktion, bei der 2 „Operateure“ die Schläuche an den Organen umstöpseln,
bis ein Organ völlig isoliert und losgelöst ist, während die Musik der Cellistin mit dieser Tätigkeit und den Organen interagiert.



„Unverfügbarkeit“
Ein Mehlkreis von 3 m Durchmesser, über dessen Mittelpunkt ein goldenes Objekt mit Rissen in der Oberfläche hängt,
dazu eine große Tafel mit Zitat von Viktor Frankl (Arzt und KZ Überlebender):

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.
In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.
In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“


KINOraum:
Videoloop von Ouvertüre, Notationen und Ausschnitte von Videos der Stationen und Aktionen.

10.2025 © illig & illig