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"noch . . ."

Bitumenbilder zu ausgewählten Situationen
Faserzementplatten, Ölfarben, Bitumen

 

 

 

Noch

Noch nicht

Nicht noch

Noch mehr

Gerade Noch

Noch genug

Noch zu wenig

Noch zu viel

Noch

 

grün
Faserzentplatte, 150 x 100 cm
Öl, Bitumen

 

blau
Faserzemntpaltte, 150 x 100 cm
Öl, Bitumen

 

rot
Faserzemtplatte 150 x 100 cm
Öl, Bitumen

 

orange
Faserzementplatte 150 x 100 cm
Öl, Bitumen

 

gelb
Faserzemntplatte 150 x 100 cm
Öl, Bitumen
 

„Noch siehst du das Gras nicht von unten wachsen“
Rose Ausländer

 

Noch Nicht
Was ist das?
Etwas wovon ich weiß, oder was ich vermute, erwarte, erträume, befürchte?
Etwas was noch nicht ist, aber wird oder werden könnte/sollte?
Noch als eine Erwartung, Hoffnung von MEHR oder ANDEREM

 

BLOCH: Kunst als Vorschein des NOCH-NICHT fähig den Schleier zu lüften, um Zukunft zu zeigen, UTOPIE, Ort wo noch keiner war

 

Nicht

„Als solches hält es das Nicht bei sich nicht aus, ist vielmehr aufs Da eines Etwas treibend bezogen. Das Nicht ist Mangel an Etwas und ebenso Flucht aus diesem Mangel; so ist es Treiben nach dem, was ihm fehlt.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 356

 

„Das Nichts ist dagegen ein Bestimmtes, sein Akt die Vernichtung. Es bleibt das negative Staunen: Nicht und Nichts müssen zunächst so weit voneinander gehalten werden wie möglich, das ganze Abenteuer der Bestimmung liegt zwischen ihnen.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 356F

 

„Das Nicht ist demnach nicht auf das Nichts aus, sondern treibt in die entgegensetzte Richtung: Das Nicht ist freilich die Leere, aber zugleich der Trieb, aus ihr auszubrechen; im Hunger, in der Entbehrung vermittelt sich die Leere gerade als horror vacui, gerade also als Abscheu des Nicht vor dem Nichts.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 357

 

„Es gibt im Menschen dies Offene, und Träume, Pläne wohnen darin.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973

 

Schöpfung

„Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973

 

„Ich bin. Wir sind. Das ist genug. Nun haben wir zu beginnen.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973

 

„Der Mensch ist noch undicht, der Gang der Welt ist noch unbeschlossen, ungeschlossen, und so ist es auch die Tiefe in jeder ästhetischen Information: dieses Utopische ist das Paradox in der ästhetischen Immanenz, das ihr selber am gründlichsten immanent ist."
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp, Frankfurt 1973, S 252

 

„Die nackte Haut zwingt uns durchaus, zu erfinden.“

Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 730

 

Vorschein

„Künstlerischer Schein ist überall dort nicht bloßer Schein, sondern eine in Bildern eingehüllte, nur in Bildern bezeichenbare Bedeutung von Weitergetriebenem, wo die Exaggerierung und Ausfabelung einen im Bewegt- Vorhandenen selber umgehenden und bedeutenden Vor- Schein von Wirklichem darstellen, einen gerade ästhetisch- immanent spezifisch darstellbaren.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 247

 

„Vor- Schein selber ist dies Erlangbare dadurch, dass das Metier des Ans- Ende- Treibens in dem dialektisch offenen Raum geschieht, worin jeder Gegenstand ästhetisch dargestellt werden kann.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 247

  

„Kunst ist ein Laboratorium und ebenso ein Fest ausgeführter Möglichkeiten, mitsamt den durcherfahrenen Alternativen darin, wobei die Ausführung wie das Resultat in der Weise des fundierten Scheins geschehen, nämlich des welthaft vollendeten Vor- Scheins.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 249

 

„Und deshalb ist jeder künstlerische, erst recht jeder religiöse Vor- Schein nur aus dem Grund und in dem Maße konkret, als ihm das Fragmentarische in der Welt letzthin die Schicht und das Material dazu stellt, sich als Vor- Schein zu konstituieren.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 255

„Aber nicht nur Kunst, sondern erst recht Philosophie hat jetzt bewusst das aktive Amt des Vor- Scheins und eben des Vor- Scheins eines objektiv realen Vorscheins als der Prozesswelt, realen Hoffnungswelt selber.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 1627

 

 

 

Lack

„Nie geschlossen: so schlägt es gerade dem allzu Schönen gut an, wenn der Lack springt.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 252

 

Denken heißt Überschreiten

„Denken heißt Überschreiten. Freilich, das Überschreiten fand bisher nicht allzu scharf sein Denken. Oder wenn es gefunden war, so waren viel zu schlechte Augen da, die die Sache nicht sahen. Fauler Ersatz, gängig-kopierende Stellvertretung, die Schweinsblase eines reaktionären, aber auch schematisierenden Zeitgeistes, sie verdrängten das Entdeckte.“

Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp, Frankfurt 1973, S. 2

 

 

Träumen

„Das Leben aller Menschen ist von Tagträumen durchzogen, darin ist ein Teil lediglich schale, auch entnervende Flucht, auch Beute für Betrüger, aber ein anderer Teil reizt auf, lässt mit dem schlecht vorhandenen sich nicht abfinden, lässt eben nicht entsagen. Dieser andere Teil hat das Hoffen im Kern, und er ist lehrbar.“

Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 1

 

„Die Wachträume ziehen, sofern sie echte Zukunft enthalten, allesamt in dieses Noch-Nicht-Bewusste, ins ungeworden-ungefüllte oder utopische Feld.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 218

 

„Dass man derart in Träumen segeln kann, dass Tagträume, oft ganz unentdeckter Art, möglich sind, dies macht den großen Platz des noch offenen, noch ungewissen Lebens eines Menschen kenntlich.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 224

 

„Möchten die Tagträume also wirklich voller werden, das ist heller, unbeliebiger, bekannter, begriffener und mit dem Lauf der Dinge vermittelter. Damit der Weizen, der reifen will, befördert und abgeholt werden kann.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 2

 

„Kein Träumen darf stehenbleiben, das tut nicht gut. Aber wird es eines nach vorwärts, dann sieht die Sache ganz anders zehrend aus.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 1616

 

Docta Spes

„Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. Seine Arbeit entsagt nicht, sie ist ins Gelingen verliebt statt ins Scheitern. Hoffen, über dem Fürchten gelegen, ist weder passiv wie dieses, noch gar in ein Nichts gesperrt. Der Affekt des Hoffens geht aus sich heraus, macht die Menschen weit, statt sie zu verengen, kann gar nicht genug von dem wissen, was sie inwendig gezielt macht, was ihnen auswendig verbündet sein mag.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 1

 

„Ja

Ja!

Ja! Ja! Ja! 

Jawohl! So soll es werden.“
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973

 

 

Keine einfachen, schnellen Antworten auf komplexe Fragen und Situationen,

Kein BASTA und Kein Machen wir immer so,
kein so wird’s gemacht oder so gehört sich das,
kein TINA

Sondern:
Was geht?
Was geht noch?
Was geht anders?
Wie geht’s besser?
wie geht schöner?

 

Eine andere Welt ist (immer) möglich!

Schöpfung als offenes System,
offen für das Eingreifen Gottes
mit und durch den Menschen.


„Der Mensch lebt noch überall in der Vorgeschichte, ja alles und jedes steht noch vor Erschaffung der Welt, als einer rechten. Die wirkliche Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende, und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, das heißt sich an der Wurzel fassen. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfaßt und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.“

Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt 1973, S. 1628

 

11.2020